Rückbildungsgymnastik

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In der Rückbildungsgymnastik werden die während Schwangerschaft und Geburt besonders strapazierten Muskelgruppen trainiert. Ziel ist es, den gesamten Halteapparat des Körpers in seiner Funktion zu stärken und damit Spätfolgen vorzubeugen.
Jede Frau sollte nach einer Entbindung die Rückbildungsvorgänge ihres Körpers durch spezielle gymnastische Übungen unterstützen. Dafür steht ein breites Angebot für Rückbildungsgymnastik zur Verfügung. Nahezu jede Klinik mit einer Abteilung für Geburtshilfe bietet diese an. Dazu kommen zahlreiche weitere Angebote von niedergelassenen Hebammen, Geburtsvorbereiterinnen und Physiotherapeuten.
Eine Schwangerschaft ist mit vielfältigen körperlichen Veränderungen verbunden. Direkt nach der Geburt beginnt der Körper, seinen Normalzustand wiederherzustellen. Es ist sinnvoll, diese Rückbildungsvorgänge aktiv zu unterstützen. In den ersten Tagen nach der Geburt stehen dabei Übungen für den Stoffwechsel, die Atmung und den Kreislauf im Vordergrund. Mit gezielten Rückbildungsangeboten sollte etwa sechs bis zehn Wochen nach der Geburt begonnen werden. Ihr Ziel ist es, den durch die Schwangerschaft ausserordentlich beanspruchten Halteapparat wieder so zu trainieren, dass er seine Funktionen vollständig erfüllen kann. Damit können Folgeschäden, wie zum Beispiel ein Vorfall der Gebärmutter, eine Absenkung von Blase oder Darm, eine Harninkontinenz oder auch Rückenbeschwerden weitgehend vermieden werden. Weiter soll das Körpergefühl geschult und eine gute Körperhaltung eingeübt werden. Auch optisch wollen die Frauen in der Regel wieder so aussehen wie vor der Schwangerschaft. Ein Training des Beckenbodens kann sich ausserdem positiv auf das Erleben von Sexualität auswirken. Auch zum seelischen Gleichgewicht kann ein Rückbildungskurs beitragen, denn er bietet Gelegenheit zum Austausch mit anderen Müttern und zum Aufbau neuer sozialer Kontakte.
In der Rückbildungsgymnastik werden speziell die Muskelgruppen gestärkt, die während Schwangerschaft und Geburt besonders beansprucht wurden. Im Vordergrund stehen dabei Wahrnehmungs- und Kräftigungsübungen für den Beckenboden sowie das Training der Bauch- und Rückenmuskulatur. Auch der in der Stillzeit oft überlastete Nacken- und Schulterbereich wird gestärkt und gelockert. Das Training der Brustmuskulatur strafft und entlastet die Brüste und fördert eine gute Haltung. Ergänzt wird das Programm durch Hinweise zur funktionellen Bewegung im Alltag, womit unnötige Überlastungen des Bewegungsapparates vermieden werden können. Beispiele dafür sind das rückenschonende Aufheben des Babys vom Boden oder eine beckenbodengerechte Haltung beim Schieben des Kinderwagens. Massagen und Übungen zur Entspannung steigern das Wohlbefinden und unterstützen die Frauen in der anstrengenden Zeit nach der Geburt. Schliesslich finden die Mütter in der Kursleiterin eine kompetente Ansprechpartnerin bei Fragen oder Problemen.