Modern Dance

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Modern Dance ist ein Ausdruckstanz mit dem man individuelle und künstlerische Emotionen darstellen kann. Die Ausdrucksform des Modern Dance ist freier und vielseitiger als beim Ballett und zeichnet sich durch ein Wechselspiel zwischen fliessenden, schwungvollen und rhythmischen Bewegungen sowie Körperspannung und Entspannung aus.
Modern Dance (Moderner Tanz) entstand am Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA als Gegenbewegung zum klassischen Ballett. Durch die berühmten Solotänze von Isadora Duncan und Ruth St. Denise wurde der Modern Dance in der Öffentlichkeit bekannt. Aufgrund der grossen Popularität des Modern Dance auf der Bühne entstanden im Bereich des künstlerischen Tanzunterrichts als Gegenpol zur traditionellen Ballettschule eine grosse Anzahl sogenannter Modern Dance Centers. Die Choreografen grenzten Modern Dance stets vom populäreren Jazzdance ab und so entstanden im nicht klassischen Tanzunterricht zwei Sparten: Jazzdance und Modern Dance. Dieser neue Stil zeichnet sich aus durch Offenheit gegenüber fremden Tanzkulturen und es wird mehr Wert gelegt auf den körperlichen Ausdruck. Die Choreografin Martha Graham gilt als wichtigste Begründerin eines Modern Dance, der dem klassischen Ballett entgegengesetzt und trotz freier Tanzformen stilistisch einheitlich ist. Mit ihrer Technik ermöglichte sie den Tänzern einen neuen Weg, den Körper als ein Instrument des Ausdrucks zu gebrauchen. Auch ihre Ausdrucksformen und ihre choreografische Sprache waren revolutionär. In der Nachfolge der Martha Graham Dance Company erzielten in den 60er Jahren eine grosse Zahl amerikanischer Modern-Dance-Kompanien internationale Tournee-Erfolge.
Im heutigen Modern-Dance-Unterricht wird meist die Technik der Choreografen Martha Graham und José Limon angewendet. Limon entwarf ein eigenes Unterrichtssystem und hatte massgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des Modern Dance im Tanzunterricht.
Modern Dance ist geprägt von einer unglaublichen Vielfalt an Bewegungsabläufen und -möglichkeiten. Mal sind es fliessende und schwungvolle, teils akrobatische Bewegungen und dann wieder langsame und sanfte. Dabei kommt der ganze Körper zum Einsatz. Regelmässiges Tanzen kann sämtliche Aspekte der körperlichen Fitness fördern: Körperbeherrschung, Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit. Durch Stützbewegungen bei den Bodenelementen wird besonders die Arm-, Bein- und Rumpfmuskulatur gekräftigt. Das Erlernen der teils komplexen Choreografien fördert Konzentration und Gedächtnis. Da jedoch meist nicht nur nach vorgegebenen Choreografien getanzt, sondern auch viel improvisiert wird, sind ausserdem Fantasie und Kreativität gefordert.
Modern Dance hat keine strukturierten Tanzregeln. Vielmehr spielt vor allem der persönliche Ausdruck des Tänzers eine wichtige Rolle. Dabei kommt die eigene Improvisation, Interpretation sowie die Körperarbeit zum Tragen. Mit Hilfe von verschiedenen Improvisations- und Ausdruckstechniken lernt der Tänzer die Musik mithilfe seines Körper auszudrücken. Der Köperausdruck eines Tänzers lässt das Tanzstück für einen Zuschauer besonders nah und greifbar erscheinen. Modern Dance ist nicht nur Tanzen und Fortbewegung im Raum, sondern integriert auch das Tanzen am Boden. Dazu werden Bodenelemente mittels spezifischer Bodenarbeit erarbeitet. Eines der bemerkenswertesten Bodenelemente ist das Zu-Boden-Fallen: Dabei lässt sich der Tänzer nach hinten fallen, ohne das Fallen verhindern zu wollen. Eine weitere wichtige Technik ist das bewusste Anspannen und Entspannen, das sich auf das Ein- und Ausatmen während der Bewegung bezieht. Modern Dance beinhaltet Bewegungen im Gleichgewicht aber auch in der Off-Balance. Dabei dreht oder springt der Tänzer ausserhalb der Körperachse. In Zusammenhang mit dem Üben von Sprüngen und Spiral-Bewegungen werden oft Fuss- und Haltungsschule sowie Elemente der Spiraldynamik® eingesetzt.