Kneipp-Therapie / Hydrotherapie
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Bei der Kneipp-Therapie handelt es sich um ein ganzheitliches Heilverfahren, das vor allem aus Wasseranwendungen, aber auch aus einer speziellen Ernährungslehre, Heilpflanzenkunde, Bewegungstherapie und einer sogenannten Ordnungstherapie besteht. Man spricht auch von den „fünf Säulen“ der Kneipp-Therapie.
Die therapeutische Anwendung von Wasser hat eine lange Tradition. Pythagoras (570 v. Chr.) soll das Wissen über den Nutzen kalter Bäder von Ägypten nach Griechenland gebracht haben. In den römischen Thermen wurden auch warme und heisse Heilquellen genutzt. Mit dem Zusammenbruch des Römischen Reichs verlor die Badekultur jedoch an Bedeutung, im Mittelalter wurden gemeinsame Badevergnügen von der Kirche sogar untersagt. Im Spätmittelalter glaubte man dann, Wasser übertrage Infektionskrankheiten.
Siegmund Hahn (1664–1742) und sein Sohn Johann Siegmund Hahn (1696–1773) (die „Wasserhähne“) belebten im 18. Jahrhundert die moderne Wassertherapie. Unter dem Naturheilkundigen Vinzenz Priessnitz (1799–1851), auf den viele der heutigen Anwendungen wie zum Beispiel die kalten Ganz- und Teilwickel zurückgehen, wurden die Methoden im 19. Jahrhundert weiterentwickelt.
Aufgrund eines Lungenleidens befasste sich der deutsche Theologiestudent Sebastian Kneipp (1821–1897) mit Heilungsmöglichkeiten und stiess dabei unter anderem auf die Werke von Siegmund und Johann Hahn. Es gelang ihm in der Folge, seine Krankheit mit Hilfe von kalten Tauchbädern in der Donau zu heilen. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Pfarrer in Wörishofen im Unterallgäu entwickelte er ab 1855 ein vollständiges Behandlungssystem, das heute nicht nur in Form der sogenannten Kneipp-Kuren, sondern auch als Mittel zur Selbsthilfe Verwendung findet. 1886 veröffentlichte er den therapeutischen Leitfaden „Meine Wasserkur“, das sich als Bestseller herausstellte. 1880 wurde in Wörishofen unter seiner Führung eine Badeanstalt errichtet. Die Stadt erhielt 1920 den Status eines Kurbads und ist heute Sitz des deutschen Kneipp-Bunds.
Siegmund Hahn (1664–1742) und sein Sohn Johann Siegmund Hahn (1696–1773) (die „Wasserhähne“) belebten im 18. Jahrhundert die moderne Wassertherapie. Unter dem Naturheilkundigen Vinzenz Priessnitz (1799–1851), auf den viele der heutigen Anwendungen wie zum Beispiel die kalten Ganz- und Teilwickel zurückgehen, wurden die Methoden im 19. Jahrhundert weiterentwickelt.
Aufgrund eines Lungenleidens befasste sich der deutsche Theologiestudent Sebastian Kneipp (1821–1897) mit Heilungsmöglichkeiten und stiess dabei unter anderem auf die Werke von Siegmund und Johann Hahn. Es gelang ihm in der Folge, seine Krankheit mit Hilfe von kalten Tauchbädern in der Donau zu heilen. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Pfarrer in Wörishofen im Unterallgäu entwickelte er ab 1855 ein vollständiges Behandlungssystem, das heute nicht nur in Form der sogenannten Kneipp-Kuren, sondern auch als Mittel zur Selbsthilfe Verwendung findet. 1886 veröffentlichte er den therapeutischen Leitfaden „Meine Wasserkur“, das sich als Bestseller herausstellte. 1880 wurde in Wörishofen unter seiner Führung eine Badeanstalt errichtet. Die Stadt erhielt 1920 den Status eines Kurbads und ist heute Sitz des deutschen Kneipp-Bunds.
Für Sebastian Kneipp waren die Menschen zu verweichlicht und schlecht abgehärtet. Deshalb zielt die Kneipp-Behandlung darauf ab, die dem Menschen angeborene „Naturkraft“ zu stärken und seine Selbstheilungskräfte anzuregen. Kneipp ging davon aus, dass eine gesunde Lebensweise die wichtigste Voraussetzung für eine gute Gesundheit darstellt. Deshalb basiert die Kneipp-Therapie auf fünf Elementen oder fünf Säulen: Wasser, Diätetik, Naturheilmittel, Bewegung und Lebensordnung.
Wesentlicher Bestandteil der Kneipp-Therapie ist die Beeinflussung der Temperaturregulation des Körpers durch äussere Reize, das heisst durch warmes oder kaltes Wasser. Um eine gleichmässige Körpertemperatur aufrecht zu erhalten, muss der Körper aktiv auf die Temperaturreize reagieren, zum Beispiel durch eine Veränderung der Durchblutung, des Herzschlags und der Atmung. Dies hat einen starken Einfluss auf das vegetative Nervensystem, so dass durch die Reizsetzung auch innere Organe und andere Körperteile beeinflusst werden. Darüber hinaus trägt die Wasseranwendung zur Reinigung der Haut und zur Stärkung des Immunsystems bei. Die traditionelle Kneipptherapie kennt über 130 verschiedene Anwendungen.
Wesentlicher Bestandteil der Kneipp-Therapie ist die Beeinflussung der Temperaturregulation des Körpers durch äussere Reize, das heisst durch warmes oder kaltes Wasser. Um eine gleichmässige Körpertemperatur aufrecht zu erhalten, muss der Körper aktiv auf die Temperaturreize reagieren, zum Beispiel durch eine Veränderung der Durchblutung, des Herzschlags und der Atmung. Dies hat einen starken Einfluss auf das vegetative Nervensystem, so dass durch die Reizsetzung auch innere Organe und andere Körperteile beeinflusst werden. Darüber hinaus trägt die Wasseranwendung zur Reinigung der Haut und zur Stärkung des Immunsystems bei. Die traditionelle Kneipptherapie kennt über 130 verschiedene Anwendungen.
Bei der Kneipp-Therapie richtet sich die Technik nach den fünf Elementen respektive den fünf Säulen:
- Hydrotherapie (Wasserheilverfahren): Kalt- und Warmwasserreize kommen als Training für das Herz-Kreislauf-System in verschiedenen Formen zum Einsatz. Dazu gehören Waschungen, Bäder, Güsse und Wickel, die mit kaltem, warmem oder heissem Wasser durchgeführt werden. Bei einem Kneipp-Guss sollte das Wasser breitflächig wie ein Mantel über die Körperpartie fliessen. Ein kalter Rückenguss hilft so zum Beispiel bei niedrigem Blutdruck. Wassertreten in kaltem Wasser für eine bis sechs Minuten dient der Abhärtung, erleichtert das Atmen, hilft bei Kopfschmerzen und leitet Gase aus dem Magen. Wichtig ist dabei, die Füsse jeweils ganz aus dem Wasser zu heben („Storchengang“). Ausserdem müssen die Füsse vor der Anwendung warm sein.
- Ernährung: Eine Ernährung im Sinne von Kneipp hat eine Kostaufwertung zum Ziel. Das bedeutet, dass man im Rahmen einer Vollwertkost weniger fett- und zuckerhaltige Speisen zu sich nimmt, dafür aber mehr ballaststoff- und vitaminreiche Lebensmittel. Nahrungsmittel sollten möglichst naturbelassen gegessen werden. Des Weiteren legte Kneipp Wert auf mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt.
- Heilkräuter: Die Anwendung von Heilkräutern vor allem in Form von Tees oder als Zusatz zu Wickeln ergänzt die Palette der Behandlungsmethoden.
- Bewegungstraining: Zur Steigerung der körperlichen Aktivität kommen verschiedene Ausdauerübungen in Betracht wie zum Beispiel Wandern, Gymnastik, Rad fahren oder Schwimmen. Den Phasen der Bewegung sollen immer auch Phasen der Entspannung folgen. Kneipp selbst liess seine Kurgäste dazumal Holz hacken und Hausarbeit verrichten.
- Ordnungstherapie: Dieser Teil einer Kneippkur dient dazu, die Lebens- und Verhaltensweisen eines Menschen zu regulieren und an seinen natürlichen Rhythmus anzupassen. Dazu gehören beispielsweise Entspannungstechniken, Atemgymnastik, Yoga oder Lebensschulung durch positives Denken.
- Wichtiger Bestandteil der Kneipptherapie ist zudem die Abhärtung. Kneipp empfahl zum Beispiel das Barfussgehen über Steine, am besten abends unmittelbar vor dem Schlafengehen. Im Neuschnee kann der Patient bis zu 30 Minuten barfuss spazieren, jedoch nur bei Sonne, nicht bei Wind und nur mit warmem Körper.
- Heilkräuter: Die Anwendung von Heilkräutern vor allem in Form von Tees oder als Zusatz zu Wickeln ergänzt die Palette der Behandlungsmethoden.
- Bewegungstraining: Zur Steigerung der körperlichen Aktivität kommen verschiedene Ausdauerübungen in Betracht wie zum Beispiel Wandern, Gymnastik, Rad fahren oder Schwimmen. Den Phasen der Bewegung sollen immer auch Phasen der Entspannung folgen. Kneipp selbst liess seine Kurgäste dazumal Holz hacken und Hausarbeit verrichten.
- Ordnungstherapie: Dieser Teil einer Kneippkur dient dazu, die Lebens- und Verhaltensweisen eines Menschen zu regulieren und an seinen natürlichen Rhythmus anzupassen. Dazu gehören beispielsweise Entspannungstechniken, Atemgymnastik, Yoga oder Lebensschulung durch positives Denken.
- Wichtiger Bestandteil der Kneipptherapie ist zudem die Abhärtung. Kneipp empfahl zum Beispiel das Barfussgehen über Steine, am besten abends unmittelbar vor dem Schlafengehen. Im Neuschnee kann der Patient bis zu 30 Minuten barfuss spazieren, jedoch nur bei Sonne, nicht bei Wind und nur mit warmem Körper.