Vibrationstraining

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Beim Vibrationstraining werden Beine, Bauch, Po, Arme und Oberkörper trainiert. Der Trainierende sitzt, steht, kniet oder liegt auf der Vibrationsplatte, führt Übungen durch und bewegt dabei seinen Körper möglichst kontrolliert auf dem Gerät. Es sollte mit einfachen und bekannten Übungen, wie zum Beispiel Kniebeugen oder Liegestützen angefangen werden, um sich mit dieser Art des Trainings vertraut zu machen.
Vibrationstraining ist eine Methode, bei der mit Hilfe einer vibrierenden Platte Muskelkontraktionen sowie Dehnreflexe der Muskulatur ausgelöst werden. Die trainierende Person steht, sitzt, kniet oder liegt dabei auf der vibrierenden Platte und führt darauf spezifische Übungen aus. Durch das Vibrationstraining werden Knochen, Sehnen, Bänder, Bandscheiben, Knorpel und die Muskulatur gestärkt. Bei richtiger Anwendung fördert das Training auch Beweglichkeit, Koordination und Gleichgewicht.
Mit vibrierenden Massagehilfsmitteln wurde in der Medizin schon seit längerer Zeit experimentiert. Der US-Amerikaner George Taylor beispielsweise verwendete 1869 ein Gerät zur Vibrationstherapie von Arm und Rücken. Jean-Martin Charcot erprobte 1880 die Behandlung von Parkinson mit Hilfe eines vibrierenden Stuhls. Um 1970 erforschte Dr. Vladimir Nazarov an der Technischen Universität Riga den Einfluss von wiederholter Belastung und Entlastung auf den Organismus, insbesondere auf die Muskulatur, und untersuchte dabei auch die Wirkung von Vibrationen. Seine Forschungsergebnisse kamen unter anderem bei Kosmonauten der Weltraumstation Mir zur Anwendung: Nazarov entwickelte für sie ein massgeschneidertes, effektives Trainingskonzept auf der Basis von mechanischen Schwingungseinwirkungen, welches das Muskeltraining im schwerelosen Raum ermöglichte. Ab 1996 schliesslich kamen Vibrationsplatten verschiedener Hersteller auf den Markt, die ein ganzheitliches Vibrationstraining für jedermann erlauben.
Beim Vibrationstraining wird der ganze Körper oder bestimmte Körperteile mechanisch erzeugten Schwingungen ausgesetzt. Die Schwingungen lösen Dehnreflexe der Muskulatur aus, die wiederum Muskelkontraktionen erzeugen. Je nach Ziel und Intensität des Trainings kann dies eine be- oder entlastende Wirkung auf Muskulatur und Bindegewebe haben. Beim Vibrationstraining wird die Muskulatur bis zu zehnmal stärker beansprucht als bei einem herkömmlichen Training. Auch die unwillkürliche Muskulatur in der Körpertiefe, die wir nicht bewusst steuern können, wird durch die Vibration in das Training einbezogen. Deshalb ist ein gut angeleitetes Vibrationstraining immer effektiver und effizienter als herkömmliche Trainings- oder Therapiemethoden. Vibrationstraining kann somit nicht nur in der Gesundheitsförderung respektive im Fitnessbereich eingesetzt werden, sondern auch in anderen Bereichen wie beispielsweise Rehabilitation oder Medizin. Beim Vibrationstraining geht es stets darum, eine konventionelle Trainingsmethode unter Vibrationen anzuwenden und somit den Trainingseffekt durch die zusätzlichen Impulse zu multiplizieren.
Vibrationstraining findet auf Vibrationsplatten statt, wobei es verschiedene Arten von Platten gibt: Bei vertikal vibrierenden Systemen bewegt sich die gesamte Trittfläche auf und ab, seitenalternierende Systeme hingegen funktionieren wie eine Wippe. Die Vibrationsplatten sind unterschiedlich einstellbar, sodass das Training an die Bedürfnisse der trainierenden Person angepasst werden kann.
Durch das Vibrationstraining werden Koordination, Beweglichkeit, Fitness, Gleichgewichtssinn, Reaktion und Blutzirkulation verbessert. Zudem wird der Kalorienverbrauch gesteigert, das Skelett stabilisiert, das Bindegewebe besser versorgt und die Muskulatur gekräftigt.